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Enerige & Management > Regenerative - Mehr Erneuerbaren-Baustellen − mehr Diebstahl
Florian Seemiller vor einem Demo-Überwachungsturm. Quelle: E&M / Georg Eble
REGENERATIVE:
Mehr Erneuerbaren-Baustellen − mehr Diebstahl
Diebstahl ist vor allem in der Errichtungsphase von Wind- und PV-Parks ein Problem. Das sagte Florian Seemiller vom Überwachungsdienstleister Bauwatch dieser Redaktion.
 
An Baustellen von Windenergie-Anlagen und Freiflächen-Solaranlagen sowie Anbindungsinfrastruktur liegen viel Kupfer, Kabel, Fahrzeuge und Profi-Werkzeuge herum. Das zieht Klientel an, die auf gesetzwidrige Art und Weise von der Energiewende profitieren möchte.

Die Zahl von Diebstählen an Erneuerbaren-Parks im Bau habe nicht nur durch die beschleunigte Energiewende zugenommen, sondern auch, weil die Organisierte Kriminalität (OK) zunehmend diese hochwertigen Baustellen als lukratives Geschäft entdeckt. Das sagte Florian Seemiller, Head of Key Account bei dem Bauüberwachungs-Dienstleister Bauwatch, auf der Messe Intersolar in München dieser Redaktion.

Seemiller liest eine solche Entwicklung an vermehrten Anfragen aus dem Energiebereich nach den Bauüberwachungstürmen von Bauwatch ab. Kameras filmen dabei die Baustelle, und eine KI kann erkennen, ob es sich um ein Reh, harmlose Spaziergänger oder Kriminelle handelt. Spätestens nach 50 Sekunden − so das Alleinstellungsmerkmal von Bauwatch − fordert deren Leitstelle die Eindringlinge per Lautsprecher auf, das Gelände zu verlassen. Dem leiste mehr als die Hälfte Folge, für den Rest ist dann die Polizei zuständig.

Grün wirkt

Von den Türmen leuchtet ein grünes Licht auf die zu überwachende Szenerie. Technisch hat dieses, erzählt Seemiller, seinen Sinn längst verloren, werde aber von Baufirmen ausdrücklich gewünscht; „und jetzt ist es unser Markenzeichen“. Ursprünglich sollte das Licht das Gelände für die damaligen Kamera-Generationen aufhellen. Heutige Objektive bräuchten das aber nicht mehr. Die Statistik der Leitstelle zeige nun, dass alleine diese Beleuchtung jeden zweiten Dieb abschrecke.

Kupfer und Kabel am häufigsten

Bauwatch hatte vorigen Herbst 500 Fachkräfte der Baubranche nach Baustellen-Diebstählen befragen lassen. Davon kamen 16 Prozent aus der Energiebranche. Demnach steht zwar die OK mit 30 Prozent an der Spitze der Kriminellengruppen. Nur 2 Prozentpunkte weniger haben aber die Gelegenheitsdiebe. Und von den eigenen Leuten, inklusive Subunternehmer, kommen nach Meinung der Befragten 21 Prozent der Vorfälle.

Die Kriminalität habe sich auf Baustellen erhöht, meinten zwei von drei Befragten. Und die Täter gingen raffinierter vor, gaben 57 Prozent an. Der häufigste Schaden waren Verzögerungen im Bauprozess (43 Prozent), vor der Ersatzbeschaffung (33 Prozent)

Kabel wurden demnach am häufigsten entwendet (47 Prozent), dicht gefolgt von Kupfer (46 Prozent) und kleinen Werkzeugen (41 Prozent).
 

Georg Eble
Redakteur
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Freitag, 21.06.2024, 18:46 Uhr

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